Ihr gemeinnütziger Verein für Information, Beratung, Bildung und Interessenvertretung.

 

Kostenfalle Mailbox: Handykosten im Ausland

Stand:
Die wohl größte Kostenfalle bei Aufenthalten außerhalb der EU ist die Mailbox. Für die Verbindungen ins Ausland und die Weiterleitung auf die Mailbox muss der aufkommen, der angerufen wird.
Ein Mann hält ein Smartphone in der Hand und tippt mit dem Zeigefinger darauf.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Wenn Sie in einem Land der EU sind und Ihre Mailbox anrufen, darf das nicht mehr kosten als so ein Anruf in Deutschland.
  • Befinden Sie sich aber außerhalb der EU, und Ihre Mailbox nimmt Anrufe für Sie an, wenn Sie besetzt oder nicht erreichbar sind, kann das für Sie gleich doppelt teuer werden.
  • Befinden Sie sich außerhalb der EU, so ist es meistens günstiger, die Mailbox sofort alle Anrufe annehmen zu lassen oder ganz abzuschalten.
On

Bei Anrufen, die zur Mailbox geleitet werden, zahlen Anrufer:innen aus Deutschland lediglich die Kosten bis zur Grenze, für die Verbindung ins Ausland und die Weiterleitung auf die Mailbox beim heimischen Mobilfunkanbieter muss derjenige aufkommen, der angerufen wird. Veränderungen an der eingestellten Rufumleitung können Sie jederzeit vornehmen, sie sollten aber bestenfalls schon in Deutschland erfolgen. Die gute Nachricht vorweg: Sollten Sie sich innerhalb der EU aufhalten, so gilt „Roam like at home“, das heißt im Grundsatz: Es gelten die Kosten, die auch in Deutschland für Sie gelten würden. Ist der Abruf der Mailbox für Sie innerhalb Deutschlands kostenlos, so ist er also auch beispielsweise während der Urlaubsreise auf Mallorca kostenlos.

Die Details:

Bedingte Rufumleitung zur Mailbox

Von einer bedingten Umleitung (bei besetzt, Nichterreichbarkeit oder Nichtannahme) raten die Verbraucherzentralen ab, wenn Sie im Ausland sind. Dabei werden die Gespräche nämlich zunächst auf Ihre Kosten ins Ausland weitergeleitet und von dort – ebenfalls zum teuren Roamingpreis – wieder zurück nach Deutschland. Sie zahlen also gleich zwei Mal.

Beispiel:
Ein Freund in Deutschland ruft Sie auf ihrer deutschen Handynummer an, während Sie sich in Zürich (also außerhalb der EU in der Schweiz) aufhalten. Weil Sie gerade im Zürichsee baden und nicht ans Telefon gehen können, geht nach vier Mal Klingeln die Mailbox ran, auf die der Anrufer eine Nachricht hinterlässt.
Der Anrufer kann natürlich nicht wissen, dass Sie sich nicht in Deutschland aufhalten. Deshalb zahlt er auch nur den Tarif für innerdeutsche Gespräche.
In diesem Beispiel tragen Sie also unter Umständen die Telefonkosten für das eingehende Gespräch in die Schweiz und zusätzlich die Gebühren nach Deutschland zurück auf die Mailbox.

Absolute Rufumleitung zur Mailbox

Kostengünstiger als die bedingte ist die absolute Rufumleitung. Sie setzt aber voraus, dass Sie selbst nicht unmittelbar erreichbar sein müssen. Bei der absoluten Rufumleitung werden die Gespräche erst gar nicht ins Ausland weitergeleitet, sondern landen schon in Deutschland direkt auf der Mailbox. Insofern entstehen für Sie als Angerufener keine Kosten, der Anrufer selbst zahlt nur diejenigen Kosten, die ihm für ein innerdeutsches Gespräch entstehen.

SMS werden übrigens auch bei der "absoluten Rufumleitung" ins Ausland weitergeleitet. Für den reinen SMS-Empfang im Ausland entstehen Ihnen keine Kosten.

Abschalten der Mailbox

Die Rufumleitung zur Mailbox können Sie in der Regel auch abschalten. Dann kann Sie der Anrufer nur anrufen, wenn Sie auch im Netz eingebucht sind. Er kann Ihnen also keine Mailboxnachricht hinterlassen. Sie bezahlen aber nur die Telefonate, die Sie unmittelbar als Angerufener annehmen.

Abhören der Mailbox aus dem Ausland

Ist Ihre Mailbox aktiviert, so können Sie sie von Zeit zu Zeit aus dem Ausland Ihre Mailbox abhören, damit Sie eventuelle wichtige Mailboxmitteilungen  nicht verpassen.

Auch hier ist es wieder wichtig, zwischen Aufenthalten innerhalb und außerhalb der EU zu unterscheiden.

Die EU-Roaming-Verordnung regelt, dass der Empfang und das Abhören von Mailbox-Nachrichten aus Ländern der EU ohne zusätzliche Kosten möglich sein müssen. Sie zahlen also auch im EU-Ausland nur das, was Sie für Mailbox-Abfragen innerhalb Deutschlands zahlen ("roam like at home").

Für das Abhören der Mailbox außerhalb der EU fallen in der Regel International-Roaming-Entgelte an. Umgehen können Sie diese Kosten möglicherweise mit WLAN-Call (auch WiFi-Call genannt). Diese Funktion müssen Ihr Telefon und Ihr Anbieter unterstützen. Fragen Sie Ihren Mobilfunkanbieter nach den Kosten dafür.

Während das Abhören der Mailbox innerhalb Deutschlands völlig unproblematisch über die Kurzwahlnummer des Netzbetreibers funktioniert, muss beim Abhören aus dem Ausland die vollständige Rufnummer mit Auslandsvorwahl gewählt werden und eine Geheimnummer eingegeben werden. Wenn Sie unsicher sind, klären Sie das Mailbox-Verfahren vor der Reise mit Ihrem Netzbetreiber und richten gegebenenfalls eine neue Geheimnummer ein.

Smartphone Roaming

Handykosten im Ausland

Welche Handykosten entstehen im Ausland, an Bord von Flugzeugen oder auf Schiffen? Wo lauern teure Kostenfallen? Was Sie für die Smartphone-Nutzung außerhalb Deutschlands wissen müssen.

Ratgeber-Tipps

Ratgeber Photovoltaik
Wer ein Stück weit unabhängig von den Preiskapriolen der Energieversorger werden will, kümmert sich um die Anschaffung…
Handbuch Pflege
Als pflegebedürftig gelten Menschen, die wegen einer Krankheit oder Behinderung für mindestens sechs Monate Hilfe im…
Grafische Darstellung einer Frau, die ungeduldig auf ihre Armbanduhr schaut. Rechts daneben befindet sich das Logo von Cleverbuy, darunter eine Grafik von einem Smartphone, von der ein roter Pfeil auf einen Stapel Euroscheine führt. Rechts daneben befindet sich ein großes, rotes Ausrufezeichen, in dem "Warnung" steht.

Warnung vor Cleverbuy: Auszahlung lässt auf sich warten

"Clever Technik kaufen und verkaufen" heißt es auf der Website der Ankaufplattform Cleverbuy. Gar nicht clever ist die oft lange Zeit, die verstreicht, bis Nutzer:innen ihr Geld für Smartphone und Co. ausgezahlt bekommen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher vor dem Anbieter.
Besorgt dreinblickender Mann, der auf seine Kreditkarte schaut, während er mit seinem Mobiltelefon spricht.

Der vzbv stellt fest: Banken tun nicht genug gegen Kontobetrug

Opfer von Kontobetrug bleiben in vielen Fällen auf dem Schaden sitzen, denn: Banken werfen ihnen grobe Fahrlässigkeit vor. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) müssten Banken jedoch mehr tun, um Verbraucher:innen zu schützen.

Ärger mit Strom-, Gas- und Fernwärmeverträgen

Viele Verbraucher:innen haben Preiserhöhungen für ihre Strom-, Gas- und Fernwärmeverträge oder die Kündigung erhalten. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentralen klagen gegen mehrere Unternehmen wegen rechtswidrigen Verhaltens.