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FAQ: Häufige Fragen

Was nützt mir die Verbraucherzentrale? An wen kann ich mich wenden? Warum kostet die Beratung Geld? Hier finden Sie die Antworten.

Was nützt mir die Verbraucherzentrale? An wen kann ich mich wenden? Warum kostet die Beratung Geld? Hier finden Sie die Antworten.

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Warum zur Verbraucherzentrale?

Eine unabhängige Interessensvertretung der Verbraucher ist heute durch den Umbau der Sozialsysteme (Altersvorsorge, Gesundheitswesen), der Unübersichtlichkeit der liberalisierten Märkte (Energie, Telekommunikation) und der Globalisierung der Unternehmen wichtiger denn je. Die Verbraucherzentrale ist Ihr erster Ansprechpartner für umfassende Verbraucherinformation und Beratung.

Wir verschaffen Überblick bei unübersichtlichen Angebotsmärkten und Durchblick bei komplexen Marktbedingungen. Und wir benennen Gesundheits- oder Umweltaspekte, die Kaufentscheidungen beeinflussen können.

Da wir eine öffentlich finanzierte, gemeinnützige Organisation sind, können wir Sie unabhängig und neutral beraten. Denn Unterstützung finden die Verbraucher in Deutschland traditionell auf nichtstaatlicher Ebene.

Den Schwerpunkt unserer Beratung bilden Rechtsfragen im Verhältnis zwischen Unternehmen und privaten Verbrauchern. Verbraucher erfahren bei uns, welche Rechte sie haben und wie sie durchzusetzen sind.

Wie finanziert sich die Verbraucherzentrale?

Die Verbraucherzentrale finanziert sich aus öffentlichen Zuwendungen des Bundes, des Landes Schleswig-Holstein, der Kommunen, des Kreises Bad Segeberg, in denen wir Beratungsstellen unterhalten, Projektmitteln, Spenden sowie Einnahmen aus der Beratung und dem Verkauf unserer Ratgeber. Die genauen Zahlen veröffentlichen wir in unseren Jahresberichten

Zu welchen Themen berät die Verbraucherzentrale?

In unseren Beratungsstellen beraten wir Sie zu Themen des Verbraucherrechts und zu allen Entscheidungen rund ums Geld – zum Beispiel zu Kauf- und Dienstleistungsverträgen, falschen Versprechen aus Gewinnspielen, den neuesten Wunderdiäten und Nahrungsergänzungsmitteln, zur Berechtigung von Telekommunikations- und Energieabrechnungen, zu Versicherungen, zur richtigen Altersvorsorge und Krankenversicherung.

Unser Beratungsangebot umfasst:

  • Altersvorsorge und langfristige Geldanlage
  • Versicherungen
  • Patientenrechten und Gesundheitsdienstleistungen
  • Reiserecht
  • Baufinanzierung
  • Energie
  • Ernährung
  • Haushalt, Freizeit, Telekommunikation.https://www.verbraucherzentrale.de/beratung

Eine Übersicht über unsere Ratgeber in Buchform finden Sie hier.

Wo finde ich die nächste Beratungsstelle?

Die Beratungsstellen in anderen Bundesländern finden Sie auf den jeweiligen Websites der Verbraucherzentralen. Eine Übersicht aller Verbraucherzentralen finden Sie hier.

Kann ich mich auch telefonisch beraten lassen?

Telefonische Beratung erhalten Sie über unsere Beratungshotline. Nähere Einzelheiten über das konkrete Beratungsangebot und die Zeiten, zu denen Sie uns erreichen, finden Sie hier.

Warum kostet die Beratung Geld?

Da wir immer weniger öffentliche Gelder erhalten, muss die Verbraucherzentrale einen Teil der benötigten Mittel selbst erwirtschaften. Die Beratungsentgelte decken dabei meist nur einen Teil der entstehenden Kosten.

Ist die Beratung auch wirklich unabhängig?

Die Verbraucherzentralen sind überparteiliche und unabhängige, gemeinnützige Vereine. Mit ihrer Arbeit verfolgen sie keine kommerziellen Interessen und beraten daher ausschließlich im Interesse des Verbrauchers.

Was sind die Kernaufgaben der Verbraucherzentrale?

Wir

  • verfolgen Rechtsverstöße durch Abmahnung und Klagen
  • vertreten Verbraucherinteressen auf politisch-parlamentarischer Ebene
  • informieren Medien und Öffentlichkeit über wichtige Verbraucherthemen
  • verschaffen Ihnen einen Überblick bei Produkten und Dienstleistungen
  • beraten Sie unabhängig und individuell
  • bieten Aktionen, Projekte und Ausstellungen zu interessanten Verbraucherthemen
Was haben die Verbraucherzentralen für die Verbraucher erreicht?

Die Verbraucherzentrale ist seit nahezu 60 Jahren für die Verbraucher tätig und hat in dieser Zeit nicht nur Millionen von Bürgerinnen und Bürgern erfolgreich beraten, sondern darüber hinaus durch ihre Interessenvertretung auch für die Allgemeinheit eine Reihe von Erfolgen erzielt.

Die Verbraucherzentralen haben als einzige Organisationen in Deutschland das Recht zur außergerichtlichen Rechtsberatung, das heißt, sie dürfen im Rahmen ihres Aufgabengebietes neben Rechtsanwälten Bürgerinnen und Bürger außergerichtlich beraten und vertreten. Andere Verbände dürfen nur gegenüber ihren Mitgliedern rechtsberatend tätig werden. Diese Vorrangstellung ist zweifellos als Anerkennung des Gesetzgebers gegenüber der Arbeit der Verbraucherzentralen zu werten.

Außerdem haben die Verbraucherzentralen die sogenannte Verbandsklagebefugnis. Sie dürfen Verstöße gegen das Recht zur Regelung des Rechts der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB-Gesetz) und gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) abmahnen beziehungsweise dagegen gerichtlich vorgehen.

Von diesen Klagebefugnissen hat die Verbraucherzentrale immer wieder mit großem Erfolg Gebrauch gemacht. Einige Beispiele aus dem Bereich der Finanzdienstleistungen belegen dies. Einen großen und bis heute wichtigen Erfolg für die Verbraucher stellt beispielsweise die Kreditaktion der Verbraucherzentralen Mitte der achtziger Jahre dar, mit der die verbraucherfreundliche Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes zu sittenwidrigen Ratenkreditverträgen publik gemacht und Kreditnehmer ermuntert wurden, ihre finanziellen Ansprüche gegenüber Kreditinstituten geltend zu machen. Dank der Unterstützung durch die Verbraucherzentralen erhielten Tausende Ratenkreditnehmer von Banken und Sparkassen Rückzahlungen in beträchtlicher Höhe.

Erwähnt sei auch ein Urteil des Bundesgerichtshofs zur Tilgungsverrechnung bei Hypothekendarlehen, mit dem 1988 die langjährige Praxis der Kreditinstitute, Tilgungszahlungen der Kunden verspätet anzurechnen, wegen fehlender Transparenz unterbunden wurde. Das Urteil war deshalb bahnbrechend für die Verbraucherarbeit, weil der Bundesgerichtshof (BGH) erstmalig in aller Deutlichkeit klarstellte , dass Allgemeine Geschäftsbedingungen auch bei Finanzinstituten die Rechte und Pflichten der Vertragspartner so klar und verständlich regeln müssen, dass auch Kunden, die nur einmal im Leben mit der Materie befasst sind, sie verstehen können.

Dieses Transparenzgebot durchzieht bis heute die BGH-Rechtssprechung. So hat der Bundesgerichtshof in einem von einer Verbraucherzentrale betriebenen Klageverfahren im Februar 2004 undurchsichtige Zinsklauseln von Sparverträgen für unwirksam erklärt. Dieses Urteil betrifft alle Banken und Sparkassen, die langfristig angelegte Sparverträge anbieten. Bei diesen Sparverträgen erhalten die Vertragsinhaber zusätzlich zu einer variablen Grundverzinsung feste Prämien, Bonuszahlungen oder Zinsaufschläge, die mit zunehmender Laufzeit steigen. Viele Sparer mussten in der Vergangenheit nach dem Vertragsabschluss verärgert feststellen, dass der variable Basiszinssatz in Phasen sinkender Zinsen zwar deutlich gesenkt, in Hochzinsphasen jedoch nur unzureichend nach oben angepasst wurde. Das führte zu Zinsverlusten von bis zu mehreren Tausend Euro.

Ebenso hat der Bundesgerichtshof in einem weiteren von einer Verbraucherzentrale angestrengten Verfahren im Sinne der Verbraucher entschieden, dass Anleger, die als "stille Gesellschafter" an riskanten Investitionsgeschäften beteiligt sind, aus dem Geschäft ohne finanziellen Verlust aussteigen können. Sie erhalten ihre Einlage von der Kapitalgesellschaft in vollem Umfang zurück, wenn sie nachweisen können, dass sie bei Vertragsabschluss nicht ordnungsgemäß über Risiken und Nachteile an der Unternehmensbeteiligung informiert worden.

1997 erstritt eine Verbraucherzentrale vor dem BGH die Entscheidung, dass Gutschriften am Tag des Zahlungseingangs auf Girokonten wertgestellt werden müssen. Viele Banken hatten bis dahin Geschäftsbedingungen, die eine Wertstellung erst am nächsten Bankarbeitstag nach Geldeingang vorsahen und die ihnen erhebliche Zinsgewinne zu Lasten ihrer Kunden einbrachten. Von diesem Urteil profitiert jeder Haushalt, da Girokonten heute unverzichtbar sind.

Auf welcher rechtlichen Grundlage beruht die Rechtsberatung?

Die Verbraucherzentrale ist nach dem Rechtsdienstleistungsgesetz zur Rechtsberatung und außergerichtlichen Rechtsbesorgung legitimiert. Sie gibt zunächst Hilfe zur Selbsthilfe und greift erst dann rechtsbesorgend und rechtsverfolgend ein, wenn der Einzelne sich allein nicht durchsetzen kann. Am Anfang steht aber immer erst die Prüfung der Rechtslage durch die Rechtsberatung der Verbraucherzentrale. Darüber hinaus hat die Verbraucherzentrale die Befugnis, gegen unlauteren Wettbewerb und unzulässige Geschäftsbedingungen vorzugehen, soweit Verbraucher direkt davon betroffen sind.

Verbraucherzentrale und Stiftung Warentest – was ist der Unterschied?

Die Verbraucherzentrale und die Stiftung Warentest haben klar voneinander getrennte Arbeitsbereiche und Aufgaben. Die Verbraucherzentrale berät und informiert die Verbraucher zu ihrem konkreten Problem. Die Berater bearbeiten mehr als eine Million Anfragen jährlich und leisten vor Ort Basisarbeit in den Bereichen Recht und Reklamation, Ernährung, Energie, Produkte, Kredite, Schulden oder Altersvorsorge.

Die Stiftung Warentest Stiftung testet Produkte und Dienstleistungen durch vergleichende Untersuchungen in Deutschland und auf dem europäischen Markt. Sie informiert die Verbraucher neutral und allgemeinverständlich durch die Zeitschriften "test", "FINANZtest" und Sonderpublikationen. Ausführliche Dienstleistungs- und Produkttests können Sie in den Beratungsstellen einsehen oder erhalten Sie online bei der Stiftung Warentest.

Kann ich bei der Verbraucherzentrale Mitglied werden?

Verbraucherinnen und Verbraucher können die Arbeit der Verbraucherzentrale unterstützen, indem sie Fördermitglied werden. Durch Ihre Mitgliedschaft tragen Sie dazu bei, dass wir auch weiterhin ein kostengünstiges und umfassendes Beratungsangebot aufrechterhalten können. Und Sie helfen uns, die Interessen der Verbraucher bei Behörden, in Politik und Wirtschaft auch weiterhin wirksam vertreten zu können.

So hätten wir in der Vergangenheit viele wichtige Prozesse ohne die Beiträge unserer Fördermitglieder nicht führen können. Wenn durch unsere Verfahren allgemeine Geschäftsbedingungen kundenfreundlicher formuliert werden müssen oder unlautere Werbemaßnahmen verboten werden, kommen diese Ergebnisse allen zugute. Wie Sie Mitglied werden können und wie hoch der Beitrag ist, erfahren Sie hier.

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Diesel-Urteil: Musterklage gegen Mercedes erfolgreich

Der Verbraucherzentrale Bundesverband hatte im Zuge des Diesel-Skandals im Jahr 2021 eine Musterfeststellungsklage gegen die Mercedes-Benz Group AG eingereicht. Das Oberlandesgericht Stuttgart entschied, dass Mercedes Verantwortung für die bewusste Manipulation von Abgaswerten übernehmen muss.
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Neue Gesetze und Normen für Steckersolar: Was gilt heute, was gilt (noch) nicht?

Für Balkonkraftwerke gelten zahlreiche Vorgaben, die politisch oder technisch definiert sind. Was ist heute erlaubt und was nicht? Verschaffen Sie sich einen Überblick über Änderungen und Vereinfachungen.
Ein Gesundheitsgerät neben dem Wort Aufruf in einem Ausrufezeichen.

Healy: Keine wissenschaftliche Evidenz für Gesundheitsversprechen

Bei den Verbraucherzentralen beschweren sich immer mehr Menschen über das Produkt "Healy". Verkäufer:innen behaupten, das Medizinprodukt würde beispielsweise bei chronischen Schmerzen, Schlafstörungen oder Depressionen helfen. Die Wirksamkeit von "Healy" ist aber nicht wissenschaftlich bewiesen.