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Wovon lebe ich, wenn ich alt bin?

Stand:
Du bist jung und beschäftigst dich schon mit Altersvorsorge? Gute Idee! Denn wer meint, erstmal leben und dann sehen wir weiter, wird möglicherweise im Alter zu wenig Geld zum Leben haben.
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Warum ist Altersvorsorge so wichtig?

 

Der Generationenvertrag (oder: Ein Vertrag zwischen den Generationen)

 

In Deutschland gibt es den Generationenvertrag. Eigentlich ist es kein echter Vertrag, sondern eine Idee, wie Menschen unterschiedlicher Generationen füreinander sorgen. Niemand hat den Vertrag aufgesetzt und unterzeichnet, und dennoch richtet sich das Rentensystem in Deutschland danach. So funktioniert es: Die Menschen, die arbeiten, zahlen in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Und wer in den Ruhestand geht, bekommt Geld von dieser Rentenversicherung. Die meisten Arbeitnehmer und auch viele Selbständige sind pflichtversichert in der gesetzlichen Rentenversicherung. Nur wenige können sich aussuchen, ob sie bei dem System mitmachen.

 

Warum muss ich mich mit der Altersvorsorge beschäftigen? Dieses System schützt die Menschen leider nicht davor, im Alter arm dazustehen. Tatsächlich wird es immer schwerer, von der Rente zu leben. Das liegt unter anderem daran, dass sich das Verhältnis von Menschen, die noch arbeiten müssen und in die Rentenkasse einzahlen, zu den Menschen, die Geld daraus bekommen, verändert hat. Die Menschen leben heute länger. Außerdem wurden in den vergangenen Jahrzehnten immer weniger Kinder geboren, also wachsen auch weniger Beitragszahler nach. Das nennt man demografischen Wandel. Und weil sich das Verhältnis von Einzahlern zu Rentenbeziehern ständig ändert, kann man auch nicht genau sagen, was du am Ende an Rente herausbekommst. Man kann es nur schätzen.

Rentenpunkte sammeln: Je mehr Rentenpunkte du hast, desto höher ist deine Rente

Wie viel Rente du bekommst, hängt davon ab, wie lange du arbeitest und wie viel du verdienst. Es gibt ein Punktesystem, nach dem berechnet wird, wie viel man im Ruhestand aus der Rentenkasse erhält.

Wer ein Durchschnittsgehalt verdient, bekommt für ein Jahr einen Punkt. Der Durchschnittsverdienst ist die Summe des Einkommens aller Rentenversicherten geteilt durch die Zahl der Versicherten. Im Jahr 2015 lag dieser Durchschnitt bei einem Jahresverdienst von 34.999 Euro brutto – das sind monatlich durchschnittlich knapp 3000 Euro. Wer mehr verdient, bekommt mehr als einen Punkt, wer weniger verdient, weniger als einen Punkt. Wenn du also früh anfängst, zu arbeiten, hast du am Ende auch mehr Punkte.

Für Auszubildende bis zum 25. Lebensjahr, die ja meistens deutlich weniger als der Durchschnitt verdienen, gibt es sogar einen Bonus, so dass sie in diesen Jahren eine höhere Punktzahl erhalten. Auch Studienzeiten sind Versicherungszeiten – bis zu acht Jahre Schule und Studium ab dem 17. Lebensjahr werden als solche anerkannt. Auch Kindererziehungszeiten, Wehrdienst und Bundesfreiwilligendienst können angerechnet werden.

Die Punkte werden mit weiteren Faktoren multipliziert. Dabei spielt zum Beispiel eine Rolle, in welchem Alter man in Rente geht. Die Zahl, die dabei herauskommt, wird mit dem aktuellen Rentenwert multipliziert, der jedes Jahr von Politikern des Bundestages und des Bundesrats bestimmt wird. Derzeit liegt dieser Rentenwert bei rund 30 Euro. Wer also zum Beispiel 45 Jahre lang gearbeitet, dabei immer im Durchschnitt verdient hat, und mit etwas mehr als 65 Jahren in die Regelaltersrente geht, bekommt dann etwa 1350 Euro. Das ist aber nur ein Beispiel – wer verdient schon immer im Durchschnitt? Auch die Arbeitszeit ist unterschiedlich und nicht immer kann man bis zum Renteneintrittsalter arbeiten.

Bei der Rentenversicherung gibt es weitere Informationen zur gesetzlichen Rente:

Manchmal reicht die Rente nicht zum Leben

Selbst wenn man lange am Ball bleibt, kommt am Ende in der Regel aus der Rentenkasse monatlich wesentlich weniger aufs Konto als zuvor mit dem Gehalt. Es kann auch sein, dass die Rente nicht zum Leben reicht. Dann geht es ans Ersparte. Wenn das auch nicht reicht, muss man staatliche Grundsicherung beantragen. Damit kann man keine großen Sprünge machen.

Gegensteuern

 

Willst du im Alter besser dastehen? Dann kannst du einiges dafür tun. Es gibt viele Möglichkeiten, vorzusorgen. Und je früher du damit anfängst, desto geringer sind die Beträge, die du zahlen musst. Wenn du lange Zeit vorsorgst, wächst die Altersvorsorge oft ganz allein durch Zinsen. Außerdem fördert der Staat viele Modelle der privaten Altersvorsorge. Auch hier lohnt sich ein früher Einstieg.

 

Welche Vorsorge ist für dich die richtige?

Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Es hängt davon ab, was du machst, wie viel du verdienst, was deine Pläne sind und auch davon, wie risikofreudig du bist. Verschaff dir also einen Überblick. Geh mit kühlem Kopf an die private Altersvorsorge und vertraue nicht allein auf die Menschen, die damit Geld verdienen, dir eine Alterssicherung zu verkaufen. Lass dir Angebote machen, vergleiche und lass dich von unabhängigen Stellen wie der Verbraucherzentrale beraten oder nutze Vergleichsportale wie die Stiftung Warentest.

Schwirrt dir schon der Kopf?

Keine Sorge: So schwer ist die Altersvorsorge gar nicht, wenn du folgende Punkte beachtest:

 

Staatliche Förderung

 

Schon heute steht fest, dass die gesetzliche Rente nicht für alle reicht. Deshalb gibt der Staat Geld dazu, wenn du selbst vorsorgst und sparst. Das kannst du für deine Altersvorsorge nutzen.

Riester-Rente

Die Riester-Rente ist eine Möglichkeit, selbst fürs Alter vorzusorgen. Wenn du dein Geld in einem Riester-Vertrag sparst, zahlt der Staat jährlich bis zu 154 Euro dazu. Wenn du Kinder hast, kommen bis zu 300 Euro pro Kind oben drauf. Außerdem kannst du noch Steuern zurück bekommen. Ob und wie viel Steuern du erstattest bekommst, ist abhängig von der Höhe deines Einkommens. Je nachdem, wie lange und wie viel du in einen Riester-Vertrag einzahlst, kannst du damit eine garantierte lebenslange Rente von mehreren hundert Euro monatlich ansparen.

 

Wer kann riestern?

 

Anspruch auf die staatliche Förderung dieser Rente hat jeder, der in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert ist. (* Außerdem können auch Beamte, Soldaten, Empfänger von Arbeitslosengeld 2 und unter bestimmten Bedingungen auch Ehepartner von Riesterversicherten diese Förderung nutzen.) Das lohnt sich auch schon in jungen Jahren. Mit Riester-Verträgen bleibst du während des Arbeitslebens nämlich relativ flexibel. Denn wenn du eine Zeit lang weniger oder nichts verdienst, kannst du deinen Beitrag senken oder aussetzen. Wenn es dann wieder besser läuft, kannst du den Beitrag erhöhen. Du kannst dir zum Kauf oder zum Umbau eines eigenen Hauses oder einer eigenen Wohnung einen Teil des angesparten Guthabens auszahlen lassen. Wenn du Interesse an einem Riester-Vertrag hast, dann lohnt es sich, früh anzufangen. Denn wer ihn vor dem 25. Geburtstag abschließt, bekommt noch einmal 200 Euro Startguthaben vom Staat dazu. Außerdem hast du damit natürlich auch mehr Jahre staatliche Förderung.

Du hast die Qual der Wahl: Es gibt viele Formen von Riester-Verträgen.

Die Riester-Rente ist keinesfalls so ein Selbstläufer wie die gesetzliche. Es gibt ganz verschiedene Möglichkeiten zu riestern. Banken, Versicherungen, Bausparkassen und Fondsgesellschaften bieten Riester-Verträge an. Es gibt Riester-Rentenversicherungen, Riester-Fondssparpläne, Riester-Fondspolicen und Riester-Banksparpläne. Wenn du mit Riester ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchtest, sind auch noch Riester-Darlehen, Riester-Kombikredite und Riester-Bausparpläne für dich interessant. Was diese Formen der Altersvorsorge grundsätzlich unterscheidet, findest du unten. Wichtig ist, dass du einen Vertrag auswählst, der genau zu deinen Plänen passt.

Die Riester-Förderung beantragen

 

Die staatliche Förderung kommt nicht von allein. Als Riester-Sparer musst du sie über deinen Anbieter bei der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) beantragen! Und da solltest du keine Zeit verlieren, denn der Anspruch auf das Geld verfällt, wenn dein Antrag nicht spätestens zwei Jahre nach Ablauf eines Riesterjahres dort eingegangen ist. Der Anbieter deines Riestervertrags kann dabei helfen. Dafür musst du ihm einen Dauerzulagenantrag unterzeichnen. Wenn sich aber etwas an deinen Familienverhältnissen ändert, du zum Beispiel ein Kind bekommst, musst du auch dafür sorgen, dass der Antrag aktualisiert wird. Auch um die Steuervorteile zu nutzen, musst du selbst aktiv werden.

Basis-Rente (oft auch Rürup-Rente genannt)

Die Rürup-Renten ist für Selbständige oder Freiberufler, deren Einkommen niedrig ist, oft nicht die beste Wahl. Sie ist sehr unflexibel. Man kann die Verträge zum Beispiel nicht kündigen und Geld auszahlen lassen, wie bei vielen anderen Renten. Außerdem können Rürup-Verträge nicht vererbt werden. Die Rürup-Rente gibt es in Form von Rentenversicherungen oder Fondssparplänen. Es gibt keine staatlichen Zulagen. Aber man kann damit Steuern sparen. Das funktioniert so: Die Ausgaben für die Rürup-Rente gibt man in der Steuererklärung als Altersvorsorgeaufwand an. Ein großer Teil der Summe wird dann als Sonderausgabe anerkannt. Das lohnt sich vor allem für Menschen, die viel Steuern zahlen. Also zum Beispiel gut verdienende Selbständige oder auch Angestellte mit extrem hohen Gehältern.

Betriebliche Altersversorgung: Vorsorgen mit deinem Arbeitgeber

Sobald du bei einem Betrieb angestellt bist, hast du Anspruch auf eine Betriebsrente. So steht es im Gesetz. Manchmal zahlt der Arbeitgeber noch etwas dazu. Der Vorteil der betrieblichen Rentenversicherung ist, dass du mehr in deine Altersvorsorge einzahlst, als von deinem Konto abgeht. Das liegt daran, dass der Betrag, der in die Versicherung fließt, aus dem Bruttogehalt genommen wird. Also musst du auf diesen Betrag weder Steuern noch Sozialabgaben wie Krankenversicherung oder Rentenversicherung zahlen. Wenn du also bei einem Einkommen von 2500 Euro 100 Euro monatlich in die betriebliche Altersvorsorge steckst, zahlst du dafür aus deinem Nettoeinkommen, also dem Geld, das nach Steuern und Sozialabgaben übrig bleibt, nur etwas mehr als 50 Euro. Allerdings musst du auf diese Rente im Alter Steuern und Krankenkassenabgaben zahlen.

Gestaltungsmöglichkeiten nutzen

In vielen Unternehmen ist die betriebliche Vorsorge durch einen Tarifvertrag oder eine Betriebsvereinbarung geregelt. Es lohnt sich immer, sich darüber zu informieren und zu schauen, ob es verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten gibt. Es kann zum Beispiel sein, dass du einen Teil der betrieblichen Vorsorge für Berufsunfähigkeit oder als Risikolebensversicherung abschließen kannst. Und nur, wenn du informiert bist, weißt du, ob die Vorsorge, für die du dich entschieden hast, reicht.

Kosten der Rentenverträge:

Die Anbieter von Rentenverträgen verdienen damit Geld. Dafür musst du in der Regel zahlen. Je nach Anlageform werden Abschluss- und Verwaltungskosten fällig, Verkaufs- oder Depotgebühren und vieles mehr. Vergleiche also neben der Leistung des Angebots auch die Kosten, damit am Ende mehr für dich übrig bleibt.

Vermögenswirksame Leistungen

Viele Firmen zahlen ihren Angestellten vermögenswirksame Leistungen (VL). Bis zu 40 Euro werden dann monatlich direkt vom Arbeitgeber in den VL-Sparvertrag gezahlt. Ob und wie viel der Arbeitgeber zahlt, ist im Tarifvertrag, in einer Betriebsvereinbarung oder im Arbeitsvertrag geregelt. Anders als bei der betrieblichen Rente kannst und musst du hier selbst entscheiden, wie du die VL anlegst. Ausnahme: Wenn der Tarifvertrag bestimmt, dass die VL in eine betriebliche Altersvorsorge fließen. Sonst kannst du sie für einen Bank- oder Fondssparplan nutzen, für einen Bausparvertrag oder sogar für die Tilgung eines Baudarlehens. Und wenn dein Einkommen nicht hoch ist, legt der Staat auch noch etwas drauf in Form der Arbeitnehmersparzulage. Die meisten Auszubildenden und auch viele Berufseinsteiger haben gute Chancen, ihren Sparvertrag damit aufzustocken.

Private Vorsorge

 

Vom Sparbuch über das eigene Haus bis zum Aktienhandel: Es gibt viele Möglichkeiten, fürs Alter zu sparen – mit und ohne staatlicher Förderung. Sobald du einen sicheren Job, ein sicheres Einkommen und auf dem Konto immer ein ordentliches Plus hast, kannst du leicht einen Teil davon in die Vorsorge stecken. Aber auch, wenn du noch wenig verdienst und noch nicht sagen kannst, wie es weitergeht, gibt es einige Möglichkeiten.

 

Check die Lage

Beim Einstieg ins Berufsleben solltest du deine Möglichkeiten checken. Wohnen, Essen, Kleidung und Mobiliät musst du bezahlen können, ebenso wie die wichtigsten Versicherungen, die deine Existenz absichern. Aber auch, wenn danach nur kleine Beträge übrig bleiben, solltest du loslegen. Wähle anfangs Anlageformen, die flexibel sind.

Rente, Fonds, Kredit – was ist was?

 

Optimal vorsorgen kannst du nur, wenn du weißt, was sich hinter den Begriffen verbirgt.

 

Die private Rentenversicherung

Die private Rentenversicherung soll dir ein lebenslanges Einkommen garantieren. Damit kannst du gut planen, wenn du während der gesamten langen Laufzeit regelmäßig die Beiträge zahlst. Das hört sich einfach an, als könnte man damit fest auf einen ruhigen Lebensabend hoffen. Doch der Preis für die Sicherheit ist oft eine geringe Rendite*. Das liegt daran, dass bei solchen Verträgen hohe Abschluss- und Verwaltungskosten entstehen, die von deinen Beiträgen abgezogen werden. Nur der Rest deiner Beiträge wird verzinst. Der Garantiezins liegt derzeit bei mageren 0,9 Prozent. Eine private Rentenversicherung macht - wenn überhaupt - nur dann Sinn, wenn du sicher bist, dass du die Beiträge viele Jahre zahlen kannst und dir nichts dazwischen kommt.

*Die Rendite ist der Ertrag oder die Verzinsung von Wertpapieren oder von Kapitalanlagen, also das, was beim Sparen oben drauf kommt.

Banksparplan: Sparen ohne Extrakosten

Auch ein Banksparplan ist eine sehr sichere Geldanlage. Hier zahlst du ebenfalls regelmäßig ein. Beim Banksparplan entstehen keine Kosten. Du zahlst für einen fest vereinbarten Zeitraum regelmäßig Geld ein und meistens weißt du schon am Anfang, was am Ende herauskommt. Beim Abschluss solltest du darauf achten, dass du ihn nach einiger Zeit ohne Verluste wieder kündigen kannst, um flexibel zu bleiben. Vorteil: Du rutscht nicht ins Minus. Nachteil: Die Rendite ist nicht üppig.

Tagesgeldkonto

Auf ein Tagesgeldkonto kannst du größere Beträge überweisen oder regelmäßig Geld einzahlen, zum Beispiel mit einem monatlichen Dauerauftrag von deinem Girokonto. Wenn du das Geld brauchst, wird es dir auf ein sogenanntes Referenzkonto überwiesen. Das ist meistens dein Girokonto. Du bist mit einem Tagesgeldkonto flexibler als mit einem Banksparplan. Meistens gibt es dafür aber weniger Zinsen.

 

Ähnliche Anlageformen sind auch das kurzfristige Festgeld, Sparbriefe und längerfristige Festgeldkonten. Wenn du in dieser Form sparen willst, die am ehesten dem klassischen Sparbuch ähnelt, dann lass dir für verschiedene Sparpläne Angebote machen.

 

 

Fondsanlagen

Einen Investmentfonds kannst du dir als einen Topf, in dem sich viele verschiedene Wertpapiere befinden, vorstellen. Ein Investmentfonds wird von Fondsmanagern verwaltet. Es gibt Aktienfonds (Aktien), Rentenfonds (Anleihen) und offene Immobilienfonds (Immobilien), aber auch gemischte Anlageformen. Durch die Streuung des Kapitals ist das Risiko geringer, als wenn man in einzelne Aktien investiert.

ETFs – die bequemen Fonds


Für Vorsorgesparer geeignete Fonds sind auch die börsengehandelten Indexfonds ETF. Hier wählt kein Manager die Aktien aus, sondern der Fonds folgt einem Index wie zum Beispiel dem Deutschen Aktienindex Dax, der die Wertentwicklung der 30 größten Aktien am deutschen Markt misst. Sie sind oft günstiger und relativ bequem, weil sie dem Markt folgen und deshalb nicht aktiv gemanagt werden müssen

Risiko: Die Mischung muss stimmen

Der Nachteil bei allen Fonds: Es geht trotz aller Streuung immer noch um börsengehandelte Produkte, die auch mal abstürzen können. Experten empfehlen jedoch gerade jungen Vorsorgesparern, zu einem größeren Teil in risikoreichere Anlageformen wie die Fonds zu investieren, da sie meist mehr Rendite abwerfen und man am Ende somit auch mehr herausbekommt als bei der klassischen Rentenversicherung. Weil junge Leute noch viel Zeit bis zur Rente haben, können sie zwischenzeitliche Börsentiefs aussitzen. Je älter man wird, desto mehr sollte man auf sichere Verträge setzen. Als Faustregel für die Mischung zwischen risikoreichen und sicheren Anlagen gilt: 100 minus Lebensalter sollte der Prozentsatz der Altersvorsorge in Börseninvestments sein.

Fondspolice

Die Fondspolice ist eine Mischform aus Fonds und Versicherung. Es ist eine fondsgebundene Rentenversicherung, bei der du Beiträge zahlst, deren Sparanteile in einen oder mehrere Fonds fließen. Eine sichere Rente gibt es hierbei allerdings nicht – und sie ist unflexibel. Für junge Leute mit geringem Einkommen ist sie eher nicht zu empfehlen.

Immobilien: Haus oder Wohnung als Altersvorsorge

Die eigenen vier Wände sind eine klassische Sachwertanlage. Das sind auch Goldbarren oder Kunstwerke, bei denen man auf Beständigkeit und eventuelle Wertsteigerung vertraut. Mit der eigenen Immobilie kannst du darüber hinaus aber auch langfristig Miete sparen. Und seit Jahren entwickeln sich die Werte für Wohneigentum nach oben. Dabei muss man natürlich bedenken, dass auch das Gegenteil passieren kann – der Wert einer Immobilie kann auch sinken. Immobilien ermöglichen Steuervorteile und oft kannst du auch noch staatliche Förderung in Anspruch nehmen – mit Riester und vermögenswirksamen Leistungen. Wenn du in Immobilien investieren willst, ist für dich vielleicht auch der Bausparvertrag, der durch Riester, VL und staatliche Zulagen gefördert werden kann, interessant. Informiere dich auch über Riester-Darlehen und Riester-Kombikredite.

Dranbleiben

 

Unterlagen sammeln

 

Um den Überblick zu behalten, die zukünftige finanzielle Situation einschätzen zu können und natürlich, um am Ende alle Ansprüche geltend machen zu können, ist es wichtig, die Unterlagen zu sammeln. Die gesetzliche Rentenversicherung schickt regelmäßig eine Rentenauskunft zu. Die heftest du ab. Auch die Ausbildung zählt, wenn es um die Rente geht. Deshalb solltest du Unterlagen sammeln, die deine Ausbildungszeiten nachweisen – Zeugnisse, Lehr- oder Gesellenbriefe sowie Bescheinigungen des Arbeitgebers. Für zusätzliche Altersvorsorge-Anlagen bekommst du Verträge und Kontoauszüge, auch die solltest du sammeln.

Die Abrechnung

Wenn du zu Beginn des Berufslebens bereits anfängst, fürs Alter vorzusorgen, hast du gute Chancen, im Ruhestand finanziell gut dazustehen. In den Jahrzehnten bis dahin musst du deine Vorsorge immer wieder überprüfen.Am Ende muss die Rente für die Grundbedürfnisse reichen, fürs Wohnen, Essen und Kleidung. Du brauchst Geld für wichtige Anschaffungen und einen "Notgroschen", auf den du schnell zugreifen kannst. Wenn du genug angespart hast, reicht es wahrscheinlich auch für Hobbys und Reisen oder was auch immer du dir gönnen willst. Überprüfe in regelmäßigen Abständen, dass dein Geld gut angelegt ist und verändere bei Bedarf die Altersvorsorge.

 

 

 

 

 

Autor: Ina Reinhart, Journalistin, Flensburg

Layout: Nikdin&Partner.Design, Kiel; Illustration: Christof Groner

Fotos & Illustrationen: Fotolia: VIGE.co, Clemens Schüßler, kojin_nikon, Friedberg, eve, Gstudio Group, bakhtiarzein, apinan, graphixmania, ajlatan; Shutterstock: oneinchpunch, g-stockstudio

 

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