Vergessen Sie nicht, dass Sie auch Platz im Vorraum hinter der Eingangstür brauchen. Dort sollten keine störenden, fest montierten (Bau-)teile wie z.B. Heizkörper angeordnet sein und damit die Bewegungsfläche einengen.
So viel Bewegungsfläche benötigen Sie mit einem Rollator bzw. einem Rollstuhl. Grafik: raumkonzepte
Fenster, Terrassen- und Balkontüren: An Schutz vor Einbruch, Lärm und Hitze denken
Über alte Fenster, Terrassen- und Balkontüren geht viel Wärme verloren. Aber neben dem Vorteil, mit neuen Fenstern und Türen Energie zu sparen, gibt es weitere Aspekte, die Sie bedenken sollten.
- Schallschutz
Gerade im Schlafzimmer und an verkehrsreichen Straßen sollten Ihre neuen Fenster erhöhte Anforderungen an den Schallschutz erfüllen.
- Einbruchschutz
Die Polizei rät bei Fenstern im Erdgeschoss, an Balkonen und über Anbauten sowie bei Terrassentüren zur Widerstandsklasse RC2 oder RC3. Insbesondere in Räumen, in denen auch nachts eine natürliche Frischluftzufuhr in den Sommermonaten gewünscht ist, bieten Fenster mit Parallelabstellbeschlägen auch dann Einbruchschutz, wenn sie geöffnet sind.
- Sonnenschutz
Ein möglichst außen angebrachter Sonnenschutz verhindert im Sommer, dass Räume stark aufheizen. Dies sorgt für ein angenehmeres Raumklima.
- Sichtkontakt nach draußen
Eine schöne Aussicht, beispielsweise in den Garten, sorgt für eine behagliche Atmosphäre. Möglich wird dies über bodentiefe Fenster oder wenn Sie die Fensterbrüstung in geeigneten Räumen niedriger setzen. Achtung: Denken Sie bei niedrigen Brüstungshöhen an eine Absturzsicherung.
- Fenstergriffe
Tiefer gesetzte Fenstergriffe sind auch im Sitzen erreichbar und leicht bedienbar. Abschließbare Fenstergriffe schaffen Sicherheit bei kleinen Kindern im Haushalt. Falls die Fenster oder ihre Griffe an schlecht zugänglichen Stellen eingebaut sind, lohnt es sich, sie beispielsweise über eine Fernbedienung automatisch zu steuern.
- Schwellenfreiheit
Auch zum Balkon und zur Terrasse sollte ein bequemer Zugang ohne Stolperfallen möglich sein, sofern sich der Boden innen und außen auf die gleiche Höhe bringen lässt. - Einen schwellenfreien, zugluft- und schlagregendichten niveaugleichen Übergang garantiert zum einen ein System mit Magnetdoppeldichtung oder mit einer absenkbaren Dichtung. Für Bestandsgebäude gibt es spezielle Renovierungsprofile. Leichte, nicht zu beseitigende Niveauunterschiede lassen sich außen durch rampenartige, stufenlos verstellbare Drainroste ausgleichen. Niveauunterschiede innen können durch fest montierte oder mobile Rampen ausgeglichen werden.Durch ein leichtes Gefälle weg vom Haus und eine wasserabführende Rinne vermeiden Sie Pfützen.
- Ausreichende Breite
Die Terrassen- und Balkontür sollten Sie möglichst auf 90 cm verbreitern, um komfortabel mit Rollator, Wäschekorb oder Tablett nach draußen zu gelangen.
Balkon: Ohne Schwellen nach draußen
Wenn Sie Ihren Balkon ohnehin sanieren (müssen), lohnt es sich, dabei auch an die Barrierefreiheit zu denken. Ist das zu aufwendig, kann es sinnvoller sein, den alten Balkon zu entfernen und einen neuen als eigenes, vorgesetztes Bauteil vor die Fassade zu stellen.
Das ist bei einer Balkonsanierung zu tun:
- Neue Balkontür
Sie sollte energetisch optimiert, ausreichend breit, einbruchsicher und möglichst schwellenlos sein. Die Türschwelle lässt sich von innen durch eine mobile oder dauerhafte Rampe stolperfrei gestalten.
- Neuer Bodenbelag
Wenn Sie den Bodenbelag außen auf Höhe der Türschwelle anheben und mit einem trittsicheren und rutschfesten Belag ausstatten, erhöhen Sie die Sicherheit deutlich. Ein leichtes Gefälle vom Gebäude weg verhindert Wasseransammlungen auf dem Balkon.
- Balkonbrüstung
Legen Sie den Boden außen höher, müssen Sie auch die Brüstungshöhe neu angleichen auf mindestens 90 cm, besser 100 cm. Gestalten Sie die Brüstung ab einer Höhe von 60 cm transparent, genießen Sie auch im Sitzen Blickkontakt ins Freie.
Das gilt es bei einer Balkonerneuerung zu bedenken:
- Schwellenloser Zugang
Richten Sie den neuen, vorgesetzten Balkon auf das Niveau der Balkontür aus, um einen schwellenlosen Zugang zu erhalten.
- Neue Balkontür
Sie sollte energetisch optimiert, ausreichend breit und einbruchsicher sein, außerdem ein geschlossenes Profil im unteren Bereich haben. Ist der Boden innen auch niveaugleich, können Sie den Türübergang z.B. mit einer Magnetdichtung oder einer absenkbaren Dichtung schwellenlos gestalten und ihn dennoch vor eindringendem Regenwasser schützen.
- Blickfreie Brüstung
Einzelne sichtdurchlässige Elemente oder eine ab 60 cm transparent gestaltete Brüstung sorgen auch im Sitzen für einen Ausblick.
- Ausreichende Bewegungsfläche
Es sollte genug Platz sein, damit Sie auch mit dem Rollator oder Rollstuhl eine Wendemöglichkeit haben. Das setzt eine Grundfläche von mindestens 4,5 Quadratmeter und eine Balkontiefe von mindestens 1,5 Meter voraus. Aber Achtung: Prüfen Sie vorab, ob dies mit dem Baurecht vor Ort vereinbar ist.
Bad: Mehr Bewegungsfläche und höhenverstellbare Elemente verbessern den Komfort
Komfort im Bad ist für alle gleichermaßen wichtig: Für Familien mit kleinen Kindern, die sich gemeinsam im Bad tummeln. Für Menschen, die viel arbeiten und abends beim Baden ausspannen wollen. Und für Ältere, die es genießen, sich am Waschbecken oder in der Dusche auch mal hinsetzen zu können.
Und dies ist nicht nur bei großen Bädern möglich. Bereits eine Grundfläche von 3,75 Quadratmetern (1,50 x 2,50 m Raumgröße) schafft eine ausreichende Bewegungsfläche; 5 bis 7 Quadratmeter reichen sogar für ein rollstuhlgerechtes Bad.