Günstig, nachhaltig und gesund – ein Widerspruch?
Zu einer gesunden Ernährung gehören viel Gemüse, Vollkorn und pflanzliche Proteine, so die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Für Fleisch und Wurst gilt: „weniger ist mehr“. Hiervon sollten nicht mehr als 300 Gramm pro Woche auf dem Teller landen. Durch die Produktion entstehen oft deutlich höhere Umweltbelastungen als bei der Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel. Eine überwiegend pflanzliche Ernährung stimmt mit der Definition der DGE einer ökologisch nachhaltigen Ernährung überein. Sie hat das Ziel, die Bedingungen für Leben und Umwelt auf der ganzen Welt zu verbessern und langfristig die Gesundheit der Menschen zu fördern. Auch die Planetary Health Diet berücksichtigt Umweltaspekte und verbindet Nachhaltigkeit mit einer ausgewogenen Ernährung. Weißmehlprodukte, Zucker und rotes Fleisch lassen sich in diesem Ernährungsmodell weniger finden. „Doch viele traditionelle Weihnachtsgerichte stehen dazu im Kontrast“, gibt Levke Schwanz, Referentin für Ernährung bei der VZSH, zu bedenken. „Viele Klassiker sind Fleischgerichte, zuckerhaltige Süßwaren und Desserts.“
Klassisches Weihnachtsessen neu gedacht
Würstchen mit Kartoffelsalat, Raclette, Enten- oder Gänsebraten mit Rotkohl und Klößen oder Grünkohl mit Kasseler sind traditionelle Festtagsgerichte. Auffällig ist bei diesen der hohe Fleischanteil, der die Kosten in die Höhe treiben kann. Hinzu kommt, dass in diesem Jahr das Angebot an deutschen Gänsen durch die Geflügelpest knapper ausfällt. Das wird sich wahrscheinlich auch am Preis widerspiegeln. Eine Alternative kann Wild aus regionalen Revieren sein. „Experimentierfreudige probieren es ganz ohne Fleisch mit pflanzlichen Gerichten wie einem herzhaften Linsen- oder Nussbraten, Sellerieschnitzel und Kartoffelsalat mit Brühe oder Essig/Öl statt Mayonnaise“, so Levke Schwanz.
Auch beim Raclette können Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreideprodukte für kulinarische Vielfalt sorgen. Wärmender Bohneneintopf oder Linsencurry sowie festlich zubereitete Pilze bieten in der kalten Jahreszeit Abwechslung und kommen ohne tierische Produkte aus. Bohnen-Küchlein bieten eine süße Alternative zu zuckerhaltigem Weihnachtsgebäck und ein Kidneybohnen-Salat sorgt für Frische neben den üppigen Weihnachtsgerichten.
Hinweis: Wer auf den Geschmack der fleischfreien Ernährung gekommen ist, kann in dem kostenfreien Online-Vortrag der VZSH mehr erfahren.
Tipps und Tools für stressfreies Einkaufen und kreatives Essen
Wer den Einkauf richtig plant, kann nicht nur gesünder essen, sondern auch Geld sparen und gleichzeitig das Klima schonen. Dafür sind nicht nur die Zutaten wichtig. Auch ein Überblick über die Gästezahl und Portionsgrößen kann beim Einkauf für Entspannung sorgen – im Geldbeutel und den Nerven. Unterstützung bei der Essensplanung gibt der Portionsplaner der VZSH.
Falls doch einmal etwas übrigbleibt, können Reste in den darauffolgenden Tagen kreativ verwertet werden. Gekochte Kartoffeln lassen sich zu Bratkartoffeln weiterverarbeiten oder mit anderen Restekomponenten zu neuen Gerichten kombinieren. Das rettet Lebensmittel und auch Geld im Portemonnaie. Weitere Ideen bietet das Reste-ABC der VZSH.
Importierte Lebensmittel, die eine lange Flugreise hinter sich haben, können sehr klimaschädlich sein. Auch die Weihnachtszeit bietet regionales und saisonales Gemüse, das sich als preiswert erweisen kann. Im Dezember haben zum Beispiel Feld- und Kopfsalat, Grünkohl, Kohlrabi, Porree, Rosenkohl und Topinambur Saison. Auch Lagerware wie Kartoffeln, Rotkohl, Kürbis, Möhren, Pastinaken und Knollensellerie dürfen gern im Einkaufswagen landen. Eine Übersicht, wann Obst und Gemüse frisch und regional eingekauft werden kann, bietet ein Saisonkalender. Mit der Grünzeit-App der VZSH ist dieser vor Ort im Supermarkt immer dabei.