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Weltspartag 2025: Sparen um jeden Preis?

Pressemitteilung vom
Am 30. Oktober ist Weltspartag. Zahlreiche Kinder werden mit ihren Eltern in den Banken erwartet. Was für die Kleinen eine sinnvolle Heranführung an das Sparen sein kann, wird für ihre Eltern oder Großeltern oft zu einer Verkaufsveranstaltung am Banktresen. Doch wer wirklich für seinen Nachwuchs sparen möchte, sollte genau hinsehen: Nicht jede Geldanlage lohnt sich. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) gibt Tipps, worauf Verbraucherinnen und Verbraucher achten sollten, und stellt Alternativen dar.
Ein Sparschwein wird mit einer Münze befüllt
Am Weltspartag steht das Sparen ganz im Mittelpunkt. Eltern und Großeltern werden gezielt aufgefordert, für Ihre Kinder und Enkel Geld anzulegen. Doch nicht für jeden ist Sparen möglich. Es gibt auch Alternativen.
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Am Weltspartag zeigt sich die Welt der Banken von ihrer verspielten Seite. Wo sonst Formulare und Hochglanzprospekte dominieren, glitzern plötzlich Luftballons und bunte Plastiksparschweine zieren die TischeDie kleinen Gäste stehen beim heiteren Treiben im Mittelpunkt, geschäftliches Interesse gilt jedoch ihren Eltern und Großeltern, denn die sollen für ihre Kleinen ihr Bestes geben.

Angesichts hoher Lebenshaltungskosten fällt vielen das Sparen allerdings schwer. Daher sollte sich niemand unter Druck gesetzt fühlen, für Kinder oder Enkel zwingend Geld anlegen zu müssen. Wichtiger ist, sich ehrlich zu fragen, was wirklich nützt. „Wer regelmäßig Geld für Kinder oder Enkel anlegen möchte, sollte prüfen, ob er diese Beträge dauerhaft leisten kann und wofür konkret gespart wird“, betont Michael Herte von der VZSH „Es geht um realistische Ziele, die zur familiären Situation passen – nicht um das Nachahmen gesellschaftlicher Erwartungen.“

Denn Zuwendung muss nicht immer in Geld bestehen. Gerade wer nur begrenzte Mittel hat, kann Kinder direkt fördern – etwa durch Musik- oder Sportunterricht, gemeinsame Erlebnisse oder Zeit füreinander. Solche Investitionen in Fähigkeiten und Bindungen können nachhaltiger wirken als ein Sparvertrag.

Sparen nach eigenem Ermessen – darauf kommt es an

Wer sich dennoch für eine Geldanlage entscheidet, sollte genau wissen, worauf er sich einlässt. Eine Rendite, die hoch und attraktiv ist und mindestens die Inflationsrate schlägt, hat immer ihren Preis – in Gestalt eines Risikos oder des Verzichts auf Liquidität. „Rendite ist kein Geschenk, sondern die Vergütung dafür, dass man Risiken übernimmt oder lange auf sein Geld verzichtet“, so Herte. 
Auch sollten Anlagen, die früh für kleine Kinder begonnen werden, möglichst flexibel bleiben, um auf geänderte Lebensumstände und Einkommensverhältnisse reagieren zu können. Der Finanzexperte der VZSH gibt deshalb zu bedenken: „Für das Sparen gibt es keine Blaupause. Nur wer die eigenen finanziellen Möglichkeiten und die individuellen Sparziele kennt, ist in der Lage, sein Geld für den Nachwuchs gut anzulegen.“ 

Hinweis 

Für Kinder ist oft wichtiger, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt verlässlich Geld zur Verfügung steht, als dass es mit der Chance einer guten Rendite angelegt ist. Wenn also Entscheidungen wie der Führerschein oder ein Auslandsaufenthalt vom Bestand des Sparguthabens abhängen, sind klassische Einlageprodukte wie Sparbuch, Tagesgeld oder Festgeld meist die solidere Wahl.

Geld richtig für den Nachwuchs anlegen – Finanzberatung schafft Klarheit

Viele Finanzprodukte, wie Ausbildungsversicherungen oder Investmentfonds mit hohen Ausgabeaufschlägen und Verwaltungskosten, rechnen sich eher für Anbieter als für Kunden. Wer Klarheit für seine individuelle finanzielle Situation rund um Absicherung und Vermögensbildung sucht, kann sich bei der anbieterunabhängigen Finanzberatung der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein individuell beraten lassen und sich über die Homepage oder bei kostenfreien Vorträgen informieren.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.