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Mit Kindern essen gehen: Wenig Abwechslung auf der Kinderspeisekarte

Stand:
Welche Auswahl haben Kinder auf Speisekarten? Die Verbraucherzentralen haben bundesweit 100 Restaurants geprüft – mit ernüchterndem Ergebnis. Viel zu oft stehen frittierte Standardgerichte und unausgewogene Mahlzeiten auf dem Plan, während frische, gesunde und abwechslungsreiche Alternativen fehlen.
Chicken Nuggets mit Pommes und Ketchup

Das Wichtigste in Kürze:

  • Nur ein Viertel der Speisen erhält eine positive Bewertung von der Verbraucherzentrale.
  • Es gibt kaum Abwechslung: Standardgerichte sind Schnitzel, Nudeln, Nuggets und Pommes. Schon kleine Änderungen können Kindergerichte ausgewogener gestalten, etwa mit mehr Gemüse zum Auswählen statt Einheitsbeilagen.
  • Die Verbraucherzentralen fordern: Es braucht dringend mehr Gemüse, Vollkorn und Vielfalt auf Kinderkarten.
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Kinderspeisekarten im Check: Was kommt auf den Kinderteller?

Die Verbraucherzentralen haben bundesweit 456 Gerichte auf 100 Kinderspeisekarten unter die Lupe genommen. Durchschnittlich wurden auf jeder Speisekarte vier bis fünf Kindergerichte angeboten. Nur ein einziges Restaurant bot alle regulären Gerichte auch in einer kindgerechten, kleineren Variante an. 

Am häufigsten gab es Paniertes und Frittiertes: 63 der 100 Restaurants bieten in ihrer Kinderspeisekarte Schnitzel an, sehr häufig serviert mit Pommes frites. Nudeln oder Pasta stehen Kindern in fast jedem zweiten Lokal zur Auswahl, gefolgt von Geflügel-Nuggets mit 41 Prozent. 

Von den 456 Gerichten waren zwar knapp 40 Prozent vegetarisch. Dabei handelte es sich allerdings oftmals nur um einen Teller Pommes. In nur zwei Kindergerichten fanden die Verbraucherzentralen Hinweise auf Vollkornprodukte. Hülsenfrüchte, wie Edamame und andere Bohnen, wurden nur in sechs Fällen erfasst.

Unangefochtene Nummer Eins als Beilage: Pommes

Kleine Veränderungen können bereits Abwechslung auf den Teller bringen, wie zum Beispiel bunte Beilagen mit Gemüse oder Rohkost. Im Marktcheck gab es allerdings bei 39 Prozent der Gerichte Pommes als Beilage. Nur jedes zehnte Gericht enthielt eine Gemüsebeilage wie Möhren, Erbsen, Rotkraut oder anderes Gemüse der Saison.

Minuspunkte für Frittiertes und süße Hauptspeisen

Frittierte Fleisch- und Fischprodukte, fettige oder frittierte Beilagen wie Pommes, sahnige Soßen, überbackene Gerichte sowie Gerichte ohne Obst oder Gemüse kamen in der Bewertung negativ weg. Süße Hauptspeisen wie Pancakes oder Milchreis wurden ebenfalls negativ bewertet. 

Pluspunkte hingegen erhielten Speisen mit Obst oder Gemüsebeilage, magerem Fleisch oder Fisch ohne Panade, fettarmen Beilagen aus Kartoffeln, Reis oder Nudeln, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. 

Drei Viertel aller Gerichte erhielten allenfalls eine neutrale bis negative Bewertung. So bekam auch der Klassiker "Schnitzel mit Pommes" drei Minuspunkte, auch weil die Gemüsebeilage fehlte.

Extras für die Kleinen: nicht immer eine positive Überraschung

Ein Teil der Restaurants bot seine Kindergerichte mit zusätzlichen kleinen Überraschungen oder Zugaben in den Speisekarten an. Zu einigen Kindermenüs gehörten beispielsweise Eis zum Nachtisch, Fruchtzwerge, die Tüte Gummibärchen oder andere Süßigkeiten automatisch. Auch zuckerreiche Extras wie Softdrinks treiben den Zuckerkonsum der Kinder unnötig in die Höhe. 

Speisekarten mit Ausmalbildern, kleinen Rätseln oder Spielzeug können dagegen die Wartezeit mit einer kreativen Beschäftigung überbrücken.

Kinderspeisen im Restaurant: Was positiv aufgefallen ist

Viele Kinderspeisen trugen kreative, kinderfreundliche Namen wie "Leuchtturmwärter", "Schneewittchen", "Heldenschmaus" oder "Sag's nicht der Zahnfee". Für mehr Transparenz boten alle Restaurants außerdem detaillierte Beschreibungen der Gerichte. 

Ein weiterer Pluspunkt war der "Räuberteller", der immerhin in neun Restaurants angeboten wurde: Ein leerer, kostenloser Teller, der es Kindern ermöglicht, Portionen von den Tellern der Eltern zu "räubern" und damit zu probieren. Auch die Möglichkeit, alle regulären Gerichte in einer kindgerechten Variante zu bestellen, erweitert das Kinderangebot auf einfache Weise – zumindest ein Restaurant setzte dies um. 

Mehr Ergebnisse und Hintergründe zum Marktcheck finden Sie auf der verlinkten Seite.

So wird's kinderleicht - Tipps für eine familienfreundliche Speisekarte

Ein Restaurantbesuch mit Kindern kann eine Gelegenheit sein, neue Erfahrungen zu sammeln und ihren Geschmackshorizont zu erweitern. Entsprechend wichtig ist eine gut durchdachte Kinderkarte.

  • Standardgerichte mit Gemüsesorten zum Auswählen aufwerten
    So wird die Kinderspeisekarte ausgewogener und abwechslungsreicher und einzelne Speisen werden nicht wegen einer bestimmten Komponente abgelehnt.
  • Ausgewogene Gerichte an erster Stelle
    Die gesündere Wahl sollte der Blickfang sein. Ausgewogene Gerichte dürfen gern prominent am Anfang der Karte stehen.
  • Gesünderer Nachtisch
    Statt Süßem frisches Obst anbieten.
  • Clever überbrücken
    Gemüsesticks zum Knabbern während der Wartezeit anbieten.
  • Soße separat servieren
    Viele Kinder mögen es nicht, wenn Soßen und Beilagen vermischt sind. Daher sollte die Soße separat gereicht werden, damit sie individuell dosiert werden kann.
  • "Räuberteller"-Option anbieten
    Besonders für Kinder, die beim Essen wählerisch sind oder Schwierigkeiten haben, neue Lebensmittel zu akzeptieren, kann der Räuberteller eine gute Lösung sein.
  • Ansprechende Gestaltung und Fotos
    Kinder entdecken durch Bilder! Farbenfrohe, spielerisch gestaltete Speisekarten mit freundlichen Illustrationen oder Fotos der Gerichte helfen bei der Auswahl und machen das Menü einladender. Zugleich lassen sich trendige Fantasienamen gezielt einsetzen, um gesündere Gerichte attraktiver zu präsentieren.
  • Initiative "Kinderfreundliches Lokal"
    Gastronomen können sich aktiv als kinderfreundlich positionieren und zu einer Initiative zu kinderfreundlichen Lokalen anregen. Ein Aufkleber mit Wiedererkennungswert an der Eingangstür könnte beispielsweise auf den ersten Blick deutlich machen, dass kleine Gäste hier besonders willkommen sind.
Positive und negative Aspekte von Kindergerichten

Wie der Restaurantbesuch für alle angenehm wird, erfahren Sie in den hilfreichen Tipps der Verbraucherzentralen.

Das fordern die Verbraucherzentralen

  • Restaurants sollten gesündere, ausgewogene und bedarfsgerechte Gerichte für Kinder in ihren Speisekarten anbieten. Paniertes, Frittiertes oder stark zuckerhaltige Gerichte dürfen dabei in den Hintergrund treten. Stattdessen bieten sich zum Beispiel vegetarische Gerichte mit Gemüse, Linsen oder Bohnen an, ebenso wie mageres, gegrilltes Fleisch oder Fisch.
  • Pommes Frites sollten die Ausnahme, nicht die Regel sein. Stattdessen braucht es gesündere Beilagen wie Vollkornreis oder Gemüse, beispielsweise kleine Salate oder Rohkoststicks. Jedes Kindergericht sollte mindestens eine ausgewogene Beilage beinhalten, welche die Nährstoffdichte erhöht.
  • Die Möglichkeit, reguläre Gerichte in einer kindgerechten, kleineren Variante zu bestellen, sollte auf allen Speisekarten zur Verfügung stehen.
  • Kindergerichte brauchen mehr Vielfalt, um neue Lebensmittel auszuprobieren und den Geschmack zu erweitern.
  • Zuckerreiche Softdrinks sollten nicht obligatorisch zum Kindermenü gehören. Besser geeignet sind Getränke wie verdünnte Fruchtsäfte oder Wasser.
Speisekarte für Kinder: Empfehlungen

(Speisekarte mit Beispielgerichten auf Basis der im Marktcheck gefundenen Kindergerichte)

Detaillierte Ergebnisse des Marktchecks und Hintergründe, wie die Verbraucherzentralen die Gerichte bewerteten, finden Sie auf der verlinkten Seite.

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