Ihr gemeinnütziger Verein für Information, Beratung, Bildung und Interessenvertretung.

Themen: Geld & Versicherungen | Digitale Welt Lebensmittel | Umwelt & Haushalt Gesundheit & Pflege | Energie | Reise & Mobilität | Verträge & Reklamation

Unsere Solidarität gilt den Geflüchteten aus der Ukraine und anderen Ländern dieser Welt. Betroffene und Helfer finden hier Informationen.

Corona-Nahrungsergänzungsmittel – Das tun die Behörden

Stand:
Nahrungsergänzungsmittel, die angeblich gegen Covid-19 helfen oder davor schützen – Europaweiter eCommerce-Aktionsplan kontrolliert Internetangebote
Ein Miniatureinkaufswagen ist mit Tabletten gefüllt und steht auf einem Laptop

Das Wichtigste in Kürze:
Auf Infos kommt es an!

  • Nahrungsergänzungsmittel können Covid-19-Erkrankungen weder verhindern noch heilen.
  • Entsprechende Wirkaussagen sind verboten.
  • Seit April 2020 laufen EU-weite Kontrollen von Onlinehändlern.
  • Innerhalb von sechs Monaten wurden 592 unzulässige Angebote identifiziert, 60 in Deutschland.
  • Nach Vor-Ort-Kontrollen durch die Lebensmittelüberwachung wurden die Angebote geändert bzw. gelöscht.
  • Die Kontrollen dauern an.
Off

Nahrungsergänzungsmittel können eine COVID-19-Erkrankung weder verhindern noch heilen, sondern lediglich eine durch die Ernährung nicht ausreichende Versorgungslage verbessern. Es sind Lebensmittel für die jegliche Form von Werbeaussagen, die eine Heilung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten versprechen, in der Europäischen Union verboten ist. Dennoch versuchen einige Anbieter die Unsicherheit in der Bevölkerung auszunutzen und den Umsatz ihrer Produkte mit zweifelhaften oder gar illegalen Werbeversprechen zu steigern. Was Nahrungsergänzungsmittel in Bezug auf den Corona-Virus wirklich können, finden Sie hier.

Online-Händler europaweit im Visier

Insbesondere Online-Anbieter sind dabei in den Fokus der Lebensmittelüberwachung geraten. Auf Vorschlag Deutschlands wurde daher eine gemeinsame europäische Initiative gestartet, seit April 2020 läuft der von der Europäischen Kommission koordinierte EU-weite eCommerce-Aktionsplan. Bereits in den ersten sechs Monaten wurden 592 unzulässige Onlineangebote von Nahrungsergänzungsmitteln gefunden. Für Deutschland hat die im Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) angesiedelte Internet-Kontrollstelle der Bundesländer G@ZIELT in dieser Zeit 60 auffällige Webseiten identifiziert.

Die deutschsprachigen Online-Angebote wurden zur Überprüfung an die zuständigen Überwachungsbehörden in den Bundesländern bzw. in den EU-Mitgliedstaaten weitergeleitet. Durch die dortigen Behörden wurden Vor-Ort-Kontrollen durchgeführt und die Angebote geändert bzw. gelöscht.

Auch die großen Onlinemarktplätze und sozialen Medien (wie Facebook, Instagram, Pinterest, YouTube etc.) wurden auf die Problematik hingewiesen und dazu aufgerufen, entsprechende Angebote eigenständig von ihren Plattformen zu entfernen. Allerdings ist das nach Auffassung der Verbraucherzentralen nur bedingt erfolgreich, da die Formulierungen immer subtiler werden, Wirkungen oft nur noch suggeriert werden oder sich Aussagen in den (Fake-)Bewertungen verstecken. Hinzu kommt, dass hier kaum kontrolliert werden kann, schon gar nicht innerhalb geschlossener Gruppen.

Der eCommerce-Aktionsplan wird weiter fortgeführt. Die Europäische Kommission veröffentlicht kontinuierlich eine aktualisierte Zusammenfassung der Ergebnisse aller teilnehmenden Mitgliedstaaten im Internet.

Zum Weiterlesen:
FAQ des BVL zu Nahrungsergänzungsmitteln mit Corona-Bezug

Drehscheibe Nahrungserganzugnsmittel

Inhaltsstoffe in Lebensmitteln

Nahrungsergänzungsmittel sind in der Regel überflüssig. Das zeigt die Drehscheibe "Wellness, Gesundheit, Schönheit?". Sie informiert über die Inhaltsstoffe vieler natürlicher Lebensmittel und ist ab sofort auch digital verfügbar.

Ratgeber-Tipps

Lebensmittel-Lügen
Wissen Sie, was Sie essen?
Rindfleischsuppe ohne Rindfleisch, Erdbeerjoghurt, der Erdbeeren vorgaukelt,…
Frau im bunten dicken Wollpulli sitzt mit Teetasse und Heizkostenabrechnung vor einer Heizung

Unterstützung bei hohen Heizkosten: Ihr Recht auf Sozialleistungen

Auch Menschen mit regelmäßigem Einkommen können Anspruch auf Sozialleistungen bei hohen Heizkosten haben. Die Verbraucherzentrale erklärt, worauf Sie achten sollten.
Grafik mit Motiven

Neues Jahr, neue Gesetze: Was sich für Verbraucher:innen 2024 ändert

Von Verbraucherrecht über Finanzen und Energie bis hin zu Umweltfragen: Das neue Jahr bringt für Verbraucher:innen zahlreiche Neuerungen. Wir informieren Sie über die wichtigsten Änderungen für das Jahr 2024.
Bild eines betrügerischen Briefs

Betrügerische Schreiben zu Lotto und Gewinnspielen per Post

Die Verbraucherzentralen warnen vor Mahnbriefen mit unberechtigten Forderungen verschiedener angeblicher Kanzleien. In den Schreiben werden die Empfänger:innen aufgefordert, Geld für einen Dienstleistungsvertrag zu bezahlen. Wir sagen Ihnen, wie Sie reagieren sollten.